Langsam geht die Motorradsaison zu Ende. Zeit, dass Motorrad in den Winterschlaf zu schicken. Motorradland Austria hat 7 wichtige Tipps für dich, damit dein geliebtes Bike gut durch den Winter kommt.

Die Tage sind bereits kürzer, Temperaturen sinken und der Herbst bringt oftmals unsichere Straßen- wie Wetterverhältnisse mit sich. Für viele Biker jene Zeit, das Motorrad einzuwintern. Allerdings solltet ihr euer geliebtes Stück nicht einfach ohne Vorbereitung stilllegen. Damit während der Standzeit keine Schäden entstehen, haben wir einige wertvolle Tipps für dich zusammengetragen. Voran sei allerdings gesagt, dass es nicht DIE eine Lösung gibt, jedoch sollten einige Grundregeln beachtet werden:

Putzen und Pflegen

Bevor du dein Motorrad in den Winterschlaf schickst, solltest du eine gründliche Reinigung vornehmen. Auch wenn das Bike während der Saison regelmäßig gewaschen und gepflegt wird, so gibt es gewisse Stellen, an denen sich der Schmutz hartnäckig hält. Das sind speziell die Vorderseite, Sitzbank, Kühlerabdeckung, Sitzbank sowie die Bereiche rund um die Kette.

Dazu nutz du am besten einen geeigneten Waschplatz um Schmutz zu entfernen. Plastikteile, Chromanbauten, Verkleidung und die ganze Auspuffanlage kannst du mit einfachen Mitteln säubern. Für Rückstände von Kettenspray gibt es eigene Reinigungsprodukte. Ebenso solltest du Augenmerk auf Schalter, Cockpit und Lenkerarmaturen richten. Besonders Kupplungs- und Bremshebel sind anfällig für Fettablagerungen. Mit Zahnbürste werden auch diese Stellen sauber. Dann steht zum Start im Frühjahr dein Motorrad bestens gereinigt zur Abfahrt bereit.

 Den richtigen Abstellplatz wählen

Wohin nun mit dem Motorrad? Der geeignete Abstellplatz hängt stark von deinen persönlichen Möglichkeiten ab. Idealerweise kannst du es in einer Garage parken, da hier die Temperaturen konstant bleiben und das Rosten durch Kondenswasserbildung optimal minimiert wird. Natürlich bietet sich ebenfalls ein Carport an, da es hier zumindest trocken und geschützt steht. Abdecken kannst du es ganz einfach mit Decken oder luftdurchlässigen Stoffbahnen.

Wenn du keine Möglichkeit zum Unterstellen hast, dann muss das geliebte Bike im Freien abgestellt werden. Hier gilt ein besonderes Augenmerk dem Schutz vor dem Rosten. Verwende keine undurchlässigen Plastikabdeckungen. Im Handel gibt es eigene Abdeckungen, die über einen Korrosionsschutz verfügen. An schönen Tagen solltest du das Bike abdecken und durchlüften lassen. In diesem Fall kannst du das Motorrad von Zeit zu Zeit starten und auf volle Betriebstemperatur bringen.

Tank und Kraftstoffsystem vorbereiten

Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Tank komplett leeren oder doch voll tanken? Die optimale Kombination bei Tanks aus Metall besteht aus der Nutzung eines Vergaserreinigers sowie dem vollständigen Betanken mit 100 Oktan Benzin. Bei alten Modellen mit Kunststofftank solltest du den Benzin gänzlich ablassen. 

Batterie abklemmen und warten

Batterien reagieren gerne sensibel auf Temperaturwechsel bzw. längere Standzeiten. Klemme hierzu einfach den Plus-Pol ab. Willst du ganz auf Nummer sicher gehen, dann bau die Batterie aus und schließe sie regelmäßig an spezielle Ladegeräte an.

Motorrad aufbocken bzw. Reifen entlasten

Damit es nicht zu Standschäden kommt, kannst du am einfachsten dein Motorrad aufbocken, sodass kein Reifen den Boden berührt. Mache das idealerweise mit einem Motorradheber bzw. nutze den Hauptständer. Du kannst das Bike auch "unterbauen" und z. B. Bierkisten oder eine Holzkonstruktion verwenden. Prüfe in diesem Fall, den festen Stand. Wäre schade, wenn sich dein Motorrad zum Schlafen "hinlegt". Hast du hierzu keine Möglichkeit, dann erhöhe den Reifendruck um 0,5 Bar.

Öl wechseln oder nicht?

Zu diesem Thema sind die Ansichten ebenfalls vielfältig. Ich persönlich lasse das Öl über den Winter drinnen, da ich mein Jahresservice beim Händler des Vertrauen meist zu Saisonbeginn mache. Bist du selbst am Schrauben, dann wechsle das Öl samt Ölfilter vor dem Winter. Vergiss nicht, das Altöl umweltgerecht zu entsorgen. 

Kennzeichen hinterlegen

Jetzt kannst du dein Motorrad mit sicherem Gefühl einwintern. Umarme es noch einmal und bedanke dich für eine erfolgreiche Saison. Klemme dir nun das Kennzeichen unter den Arm und hinterlege es bei einer Zulassungsstelle. So sparst du bares Geld und musst während dieser Zeit keine Versicherungskosten tragen. Vergiss nicht darauf, dass du den Zulassungsschein ebenso abgeben musst. Achtung: Stellst du dein Motorrad auf öffentlichen Straßen ab, muss es angemeldet bleiben. Es gibt Abdeckungen, die ein Sichtfenster für das Kennzeichen haben.

Alles erledigt? Dann kannst du dich entspannt zurücklehnen und es dir auf der Couch gemütlich machen. Geduld ist eine Tugend, doch die nächste Saison kommt bestimmt. Um Entzugserscheinungen vorzubeugen kannst du dir z. B. ein Motorradspiel für die Playstation kaufen, deinem Bike regelmäßig Besuche abstatten (Umarmung nicht vergessen) oder dir ein Miniaturmodell zulegen.

Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit, auch wenn das Motorrad stehen bleibt.

dLzG
Euer Micha